Dabei dreht sich alles um ökologische Landwirtschaft und den Erhalt der Biodiversität. „Die Forschenden am Wiesengut beschäftigt, wie Landwirtschaft und Naturschutz zusammenkommen“, fasst Prof. Dr. Thomas Döring die Arbeiten am Wiesengut zusammen. „Wir machen Feldversuche zur Produktionsoptimierung im Ökolandbau. Wir schauen, wie das gut zusammengehen kann: Ökologie und Biodiversität beim Anbau verschiedener Getreidearten, Kartoffelsorten, Kleegrasmischungen und vielem mehr. Wir erfassen Vögel, Insekten und Wildpflanzen und untersuchen, wie eine Förderung der Artenvielfalt gelingen kann. Wir arbeiten an innovativen Konzepten zur Anpassung der Pflanzen an den Klimawandel“.
Der Tag der offenen Tür bietet Gelegenheit, den Forschenden dabei über die Schulter zu schauen. Egal ob bei Präsentationen, Vorführungen oder Feldrundfahrten: Besuchende bekommen exklusive Einblicke in die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und können selbst aktiv werden.
Prof. Döring und Dr. Martin Berg, dem wissenschaftlichen Koordinator des Campus Wiesengut, ist wichtig, Wissenschaft und Menschen zusammenzubringen: „Beim Tag der offenen Tür steht der persönliche Austausch im Mittelpunkt. Unsere Forschenden und Mitarbeitenden sind alle vor Ort und laden dazu ein, vorbeizukommen und uns kennenzulernen“, so Dr. Berg. „Wir stellen Wissenschaft aus. Auf ganz unterschiedliche Weise. Um mit möglichst vielen in Dialog zu kommen, die mehr über die Forschungsarbeit eines agrarökologischen Versuchsgut erfahren mögen“. Deshalb gibt es diesmal auch einige Kurzvorträge, bei denen die Forschenden Wissens-Häppchen und Hintergründe zu ihren Projekten vorstellen. Bewusst etwas abseits und nicht im Getummel bei den Infoständen und Bewirtungsstationen - damit ausreichend Ruhe für ein Gespräch ist.
Was Sie unter anderem erwartet:
- Dr. Roman Kemper zum Streifenanbau
Streifenanbau ist ein innovatives Landnutzungssystem mit dem Ziel eines ressourceneffizienten und biodiversitätsfördernden Ackerbaus. In zwei Demonstrationsanlagen wird dieses Anbausystem vorgestellt und die hier verwendete Agrarrobotik gezeigt. Ein digitaler Feldrundgang führt durch die Streifenanlage und Mitarbeitende des Projektes sind für Fragen und Austausch vor Ort.
- Prof. Dr. Jenny Stracke mit „So ticken Kühe“
Auch wenn Tiere nicht sprechen können, erzählen Sie uns viel über sich. Wir müssen nur aufmerksam hinschauen. So wie das Forscherteam, das sich mit dem Tierwohl beschäftigt. Im Stall wird es Ruhezonen mit ein paar Tieren und Strohballen zum Sitzen für die Besuchenden geben. Die Forschenden beobachten zusammen mit den Besuchenden die Tiere und wenden wissenschaftliche Methoden an, um zu untersuchen, ob es den Kühen gut geht. Wie erkennt man wohl, ob sich die Kuh gerade wohlfühlt?
- Prof. Dr. Anna Cord mit Fotofallen und Vogelstimmenaufnahmen
Um herauszufinden, welche und wie viele Vögel und Säugetiere am Wiesengut leben, nutzen die Forschenden automatisierte Fotofallen und Audioaufnahmen. Beide Techniken helfen dabei, herauszufinden, welche Auswirkungen die Art der Acker- und Grünlandbewirtschaftung am Wiesengut auf die dort lebenden Vögel und Säugetiere hat.
- Dr. Andreé Hamm geht auf Insektenfang
Insekten-Diversität bezeichnet die Vielfalt und die Anzahl verschiedener Insekten auf einer bestimmten Fläche. Eine große Artenvielfalt ist lebensnotwenig für stabile Ökosysteme. Das Wiesengut-Team untersucht, welche Pflanzen und Anbausysteme die biologische Vielfalt fördern. Am Tag der offenen Tür inklusive Fang-Kescher - um mit den Besuchenden Insekten zu fangen, zu bestimmen und selbstverständlich wieder freizulassen.
Alle weiteren Ausstellenden und Infostände1.
Für das leibliche Wohl ist natürlich mit Produkten aus ökologischem Anbau gesorgt.
Wer den Besuch des Wiesenguts mit einer Radtour verbinden mag:
Der Tag der Offenen Tür findet parallel zur Aktion „autofreies Siegtal“/„Siegtal pur“2 statt.
Zeit:
Sonntag, 06.07.25 von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Ort:
Campus Wiesengut, Siegaue 16, 53773 Hennef
https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de3 | 24.06.2025