Universität Bonn

Agrar-, Ernährungs- und Ingenieurwissenschaftliche Fakultät

26. September 2025

Unternehmergeist made an der Uni Bonn Unternehmergeist made an der Uni Bonn

Das Institut für Entrepreneurship fördert unternehmerisches Denken und Handeln

Das Institut für Entrepreneurship ist zwar noch jung, hat sich aber schon als ein Motor für Unternehmergeist an der Universität Bonn etabliert. Angesiedelt an der Agrar-, Ernährungs- und Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät, bringt es interdisziplinäre Forschung, Lehre und Praxis rund um die Themen Gründung, Innovation und Transfer zusammen. An der Spitze stehen Prof. Dr. Denise Fischer-Kreer und Prof. Dr. David Antons, die gemeinsam mit ihrem Team neue Impulse in die Bonner Hochschullandschaft tragen.

Symbolbild - Das Institut für Entrepreneurship fördert unternehmerisches Denken und Handeln.
Symbolbild - Das Institut für Entrepreneurship fördert unternehmerisches Denken und Handeln. © Barbara Frommann | Universität Bonn
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Das Institut für Entrepreneurship (IES) hat eine klare Mission: unternehmerisches Denken und Handeln frühzeitig fördern – quer durch alle Fakultäten. Dabei geht es nicht nur um klassische Start-ups, sondern auch um die Frage, wie innovative Ideen in bestehenden Organisationen umgesetzt werden können. Besonders wichtig ist der enge Schulterschluss mit dem Transfer Center enaCom, der zentralen Einrichtung der Universität, um Wissen in Wirtschaft und Gesellschaft zu bringen. Damit stärkt das Institut nicht nur den Innovationsgeist an der Uni, sondern auch ihre strategische Bedeutung als Impulsgeberin für eine nachhaltige Zukunft.

 

Nachhaltiges Unternehmertum im Fokus

Im Zentrum der Forschung am IES stehen Fragen wie: Wie entsteht Unternehmertum? Und wie können Gründerinnen und Gründer zu Motoren für Nachhaltigkeit, Transformation und Innovation werden? In einem Forschungsprojekt geht Dr. Denise Fischer-Kreer, Professorin für Entrepreneurial Behaviour, zum Beispiel der Frage nach, wie Gründer*innen unternehmerische Resilienz entwickeln können. „Nachhaltige Gründer*nnen haben mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, die sich speziell aus dem nachhaltigen Unternehmertum ergeben. Dazu zählen beispielsweise erschwerte Kapitalbeschaffung und erhöhte moralische Erwartungen“, erklärt Fischer-Kreer. „Das kann zu emotionaler Erschöpfung führen und manche ziehen sich sogar ganz aus dem Unternehmertum zurück. Das wiederum bremst die Realisierung wichtiger gesellschaftlicher Ziele.“ Um das nachhaltige Unternehmertun zu stärken, ist es daher wichtig, das nachhaltige Gründer*innen Mechanismen erlernen, um Rückschläge, Stress und negative emotionale Erfahrungen zu verarbeiten.

Ob und wie stark ausländische Investoren sich in afrikanischen Konfliktregionen engagieren, steht im Fokus eines anderen Projekts unter der Leitung von Dr. David Antons, Professor für Entrepreneurship und Innovationsmanagement im Agribusiness. Start-ups können Innovationen schnell vorantreiben und so dabei helfen, globale Herausforderungen zu lösen. Doch dafür benötigen sie finanzielles Kapital – besonders in der Frühphase schwer zu erhalten. Das gilt insbesondere für Start-ups in afrikanischen Ländern, die in politische Konflikten, Aufstände oder Kriegen involviert sind. „In solche Länder investieren Finanzierungsgeber nicht, weil ihnen das Risiko zu groß ist, auch wenn sie sich auf Risikokapital, also Venture Capital, spezialisiert haben“, sagt David Antons. „In unserem Projekt wollen wir die Rahmenbedingungen identifizieren, die im Land und beim Start-up gegeben sein müssen, um Risikokapital akquirieren zu können.“

 

Praxis im Studium 

In der Lehre baut das Institut für Entrepreneurship seine praxisnahe und innovative Ausbildung im Bereich Unternehmertum aus, um Studierende bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle zu unterstützen. So setzen sich die Studierenden in den Seminaren und Kursen nicht nur mit der „grauen“ Theorie von Gründen, Selbstständigkeit und Unternehmertum auseinander. „In meinen Kursen dürfen die Studierenden eigene Geschäftsideen und -modelle entwickeln und ganz praktisch daran arbeiten“, erklärt Professorin Denise Fischer-Kreer. Zum Beispiel im Mastermodul “Sustainable Entrepreneurship & Venturing”, in dem Studierende sich entschieden, an einem unternehmerischen Ansatz gegen Lebensmittelverschwendung zu arbeiten. Studentin Kathrin Schumilin entwickelte dabei ihre Geschäftsidee weiter, aus Mangokernen eine nachhaltige Alternative zu Kakaobutter zu entwickeln und belegte mit dieser Mangolade beim Female Innovation Award 2025 den zweiten Platz.

Ähnlich dazu erhalten die Studierenden im Mastermodul „Strategic Technology and Innovation Management“ die Gelegenheit, Strategien zu entwickeln, wie nachhaltige Technologien eingeführt werden können – zum Beispiel für „Vertical Farming“, bei dem Pflanzen in mehreren übereinanderliegenden Etagen angebaut werden. Im Mastermodul „Innovation Research Methods“ durchlaufen die Studierenden unter Anleitung des Lehrstuhlteams von Professor David Antons sogenannte Design Thinking-Prozesse, mittels derer sie Lösungen, Produkte oder Services sowie die zugehörigen Geschäftsmodelle nutzerzentriert für eben solche nachhaltigen Technologien entwickeln, um so die unternehmerische Idee für eine potenzielle Ausgründung zu entwickeln.

Das Angebot des IES richtet sich dabei nicht nur an Studierende der Agrar-, Ernährungs- und Ingenieurwissenschaftliche Fakultät. Das Bachelor-Modul „Entrepreneurship und Unternehmensführung" ist bereits für drei Fakultäten geöffnet – weitere werden es noch als Wahlmodul anerkennen. Hier erhalten die Studierenden eine fundierte Einführung in die Grundlagen des Entrepreneurship, insbesondere in unternehmerische Entscheidungsprozesse und strategisches Management.

Aber auch für Lehrende und Forschende hält das IES spannende Möglichkeiten bereit. Ob in gemeinsamen Lehrformaten, Transferprojekten oder Forschungskooperationen – das Institut bietet Raum, um neue Konzepte auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Besonders gefragt sind dabei innovative Ansätze, die Kompetenzen wie Zukunftsdenken oder Impact-Analysen trainieren und so die Lehre an der Uni Bonn bereichern.

 


 

... zur Pressemitteilung der Uni Bonn:

www.uni-bonn.de (26.09.2025)

 


 

Besuch bei einem Start-up in der Region
Besuch bei einem Start-up in der Region © Denise Fischer-Kreer
Das Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurial Behaviour
Das Team vom Lehrstuhl für Entrepreneurial Behaviour © Denise Fischer-Kreer

 

Prof. Dr. Denise Fischer-Kreer
Professur für Entrepreneurial Behaviour
Tel: +49 228 73-60934
Mail: fischer-kreer@uni-bonn.de

Prof. Dr. David Antons
Professur für Entrepreneurship und Innovationsmanagement im Agribusiness
Mail: antons@uni-bonn.de

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