Universität Bonn

Agrar-, Ernährungs- und Ingenieurwissenschaftliche Fakultät

15. September 2025

Brillante Köpfe verbinden Disziplinen Brillante Köpfe verbinden Disziplinen

An der Universität Bonn bauen transdisziplinäre Exzellenzprofessuren Brücken für zukunftsgerichtete Forschungsverbünde

Die Universität Bonn ist seit 2019 Exzellenzuniversität und hat sich der transdisziplinären Forschungszusammenarbeit verschrieben. Die Hochschule ist mit nun acht Exzellenzclustern die erfolgreichste Exzellenzuniversität in Deutschland. Im Rahmen ihrer Exzellenzstrategie hat sie dazu komplementär sechs Transdisziplinäre Forschungsbereiche ausgebaut, in denen wichtige gesellschaftliche, technologische und wissenschaftliche Zukunftsthemen aus vielerlei Perspektiven übergreifend bearbeitet werden. Kernstück sind Professuren für brillante Köpfe an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen, die dieses Konzept fakultätsübergreifend verankern.

Empfang im Rektorat
Empfang im Rektorat - Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch mit den Berufenen Prof. Dr. Klaus von Stosch, Prof. Dr. Christiane Woopen und Prof. Dr. Matin Qaim. Sie besetzen hochrangige Exzellenzprofessuren (von links). © Volker Lannert | Uni Bonn
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Das Konzept der Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRAs)

Forschung für und mit der Gesellschaft: An der Universität Bonn finden Forschende über Fachgrenzen hinweg Antworten auf die drängenden Fragen von morgen. Denn die Welt ist nicht in wissenschaftliche Fachgebiete eingeteilt. Globale Herausforderungen wie die Klimakrise, Ernährungssicherung oder gesellschaftliche Spaltung lassen sich nur bewältigen, wenn neue Wege der Zusammenarbeit gegangen werden. Deshalb hat die Universität Bonn sechs Transdisziplinäre Forschungsbereiche (TRAs) eingerichtet – als eine der tragenden Säulen ihrer Exzellenzstrategie.

 

Die Bonner Exzellenz-Professuren

Hertz-Professuren treiben aktuelle Forschungsthemen und innovative Methoden voran. Sie stärken die Sichtbarkeit und Exzellenz der Forschung vor allem in jenen Bereichen der insgesamt sechs Transdisziplinären Forschungsbereiche (TRAs), die als Potenzialfelder betrachtet werden. Die Hertz-Professuren sind mit einem hoch attraktiven Startpaket ausgestattet, das ihnen ein Höchstmaß an Freiheit und Flexibilität bei der Entwicklung ihres Forschungsgebietes sichert.

Mit der Medizin-Ethikerin Christiane Woopen wurde die erste Hertz-Professur besetzt – angesiedelt im Transdisziplinären Forschungsbereich „Individuals & Societies“. In den Mittelpunkt ihrer Forschung, Lehre und Beratung stellt Woopen am „Center for Life Ethics“ das Leben sowie die Bedingungen für seine Entfaltung und sein Gelingen. 

Die Clausius-Professur wurde zum Anlass des 200. Geburtstags des Bonner Physiker Rudolph Clausius (1822-1888) eingerichtet. Diese Professur wurde an die besonders herausragende Nachwuchswissenschaftlerin Jun.-Prof. Dr. Lena Funcke im Transdisziplinären Forschungsbereich „Matter“ vergeben. Lena Funcke und ihr Team entwickeln neue Modelle jenseits des Standardmodells der Teilchenphysik sowie neue computergestützte Methoden zur Berechnung von Modellvorhersagen für zukünftige Experimente.

Argelander-Tenure-Track-Professuren sollen das Forschungsprofil der TRAs an den Schnittstellen zwischen Disziplinen (z.B. Mathematik/Biowissenschaften) gezielt erweitern und stärken und darüber hinaus die Attraktivität der Universität Bonn für internationale Nachwuchswissenschaftler*innen erhöhen. Diese Professuren werden auf Antrag einer TRA eingerichtet. Sie ermöglichen es jungen Forschenden bis zu vier Jahre nach der Promotion, ihre eigene unabhängige Forschung an den Grenzen der Disziplinen aufzubauen.

So nutzt Elena Reckzeh etwa Miniorgane, sogenannten Organoide, um neue Arzneimittelkandidaten aufzuspüren. Ana Ivonne Vazquez-Armendariz möchte mithilfe von Organoiden Lungenerkrankungen besser verstehen. Als Argelander-Professorinnen im Transdisziplinären Forschungsbereich (TRA) „Life & Health“ arbeiten die beiden Forscherinnen an der Schnittstelle verschiedener Disziplinen und schlagen damit eine Brücke zwischen der Chemie, Biologie und der Medizin. 

Wie können Menschen kollektiv handeln, um in einem komplexen System nachhaltige Entwicklungspfade im Einklang mit der Umwelt einzuschlagen? Dieser Frage geht Jun.-Prof. Dr. Wolfram Barfuss nach, Argelander-Professor im Transdisziplinären Forschungsbereich „Sustainable Futures“. Er entwickelt mathematische Modelle des kollektiven Lernens und verbindet verschiedene Forschungsbereiche miteinander – von komplexen Systemen über Künstliche Intelligenz bis hin zur Sozialökologie.

Schlegel-Professuren sind besonders gut ausgestattete Professuren auf W3-Ebene. Sie werden von den Fakultäten in Fächern besetzt, die zu den forschungsstarken Entwicklungsbereichen gehören und nach einem Entwicklungskonzept der jeweiligen Fakultät vom Rektorat eingerichtet. Schlegel-Professuren entwickeln thematische Verknüpfungen zu den TRAs und sind Impulsgeber für neue Drittmittelinitiativen. 

Mit Matin Qaim als Schlegel-Professor für Ökonomischen und Technologischen Wandel hat die Landwirtschaftliche Fakultät einen international renommierten Agrarökonomen gewonnen. Gleichzeitig übernahm er die Leitung des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn. In seiner interdisziplinären Forschung befasst er sich mit Fragen der Welternährung und nachhaltigen Landwirtschaft vor dem Hintergrund begrenzter natürlicher Ressourcen.

Eine weitere Schlegel-Professur besetzt Klaus von Stosch als weltweit anerkannter Experte in der komparativen Theologie mit dem Schwerpunkt Islam. Er gilt als eine der maßgeblichen Stimmen in der internationalen katholischen Systematischen Theologie. Als wissenschaftlicher „Brückenbauer“ bearbeitet Klaus von Stosch große ethische, gesellschaftliche und politische Fragen im interreligiösen und interkulturellen Diskurs.

Distinguished Professor Emeriti: Zur weiteren Internationalisierung von Forschung, Lehre und Studium hat das Rektorat Distinguished Professors Emeriti ausgeschrieben. Sie tragen dazu bei, die internationale Vielfalt der Professorenschaft an der Universität Bonn zu stärken und sind thematisch im Bereich einer TRA angesiedelt.

So unterstützt Prof. Dr. Huw Price, der bis 2020 als Betrand Russel-Professor für Philosophie an der University of Cambridge tätig war, als Distinguished Professor Emeritus den Profilbereich „Digitalisierung/Künstliche Intelligenz“ im Transdisziplinären Forschungsbereich „Individuals & Societies“. Prof. Dr. Ann R. David, früher an der University of Roehampton (London), ist Distinguished Professor Emeritus am Exzellenzcluster Bonn Center for Dependency and Slavery Studies.

 

Die Exzellenzstrategie der Universität Bonn

Mit ihrer Exzellenzstrategie hat die Universität Bonn im Wettbewerb überzeugt und gehört nun zu den elf Exzellenzuniversitäten und -verbünden in Deutschland. Im Mittelpunkt steht ein starkes We: "We invest in people" – mit High Profile Professorships auf allen Qualifikationsebenen. "We foster networks" – durch die Transdisziplinären Forschungsbereiche, die durch wissenschaftliche Kooperationen fachübergreifende Erkenntnisse fördern. "We create impact" – durch Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation.

  


 

... zur Pressemitteilung der Uni Bonn:

www.uni-bonn.de (15.09.2025)

 

... mehr zum Thema:

www.myscience.de (17.09.2025)

 


 

 

Die Universität Bonn verfügt aktuell über 5 Hertz-Chairs (davon 3 weiblich und 3 aus dem Ausland). Von den insgesamt 9 Argelander-Professuren sind 7 weiblich und 6 aus dem Ausland. Die Inhaberin der Clausius-Professur ist weiblich und aus dem Ausland rekrutiert. Von insgesamt 9 Schlegel Professuren sind 6 weiblich und 4 aus dem Ausland.

Weitere Informationen:
https://www.uni-bonn.de/de/forschung-lehre/forschungsprofil/exzellenzstrategie/high-profile-professorships

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